Lüül – Spielmann
Genre: Singer/Songwriter
Label:GroundSound (Indigo)
CD, VÖ: – 18.01.2008
Wenn man mal wieder so richtig gut-deutsch auf dem Teppich der alternativen Popmusik bleiben will ohne dabei auf einem abgelatschten Fußabtreter zu stehen, ist man bei Lüül genau an der richtigen Adresse.
Kaum einer in unserem Land ist so beschlagen, wenn es um deutsch-verwurzeltes Liedgut geht.
In welchen Kombos er sich auch ausgetobt hat, immer war er eine treibende Kreativkraft. Seit fast 40 Jahren hat er nun in Projekten wie Agitation Free und Ash Ra Tempel Musik gemacht, er spielte zusammen mit Nico – und gehört natürlich zu den 17 Hippies, schrieb dort mit an der Filmmusik zu „Halbe Treppe”.
Und er verfolgt nun schon seit Jahren parallel eine auf ihn genau zugeschnittene Karriere.
Lutz Ulbrich aus Berlin als musikalisches Chamäleon.
Seine Soloplatten sind ein Sammelsurium von unterschiedlichsten Stilen und ein Kaleidoskop von vertonten Erlebnisberichten. Da braucht keiner zu fürchten, immer nur leicht variierte Rezepturen vorgesetzt zu bekommen.
Bei Lüül lernt man die Welt kennen.
Sein leicht krächzendes Organ erinnert einen an einen Seemann, der aus jeden Hafen der Welt eine neue Moritat zu berichten hat.
Ob als Rocker, als Tango-Spieler, als Polka-Hannes, als balladesker Frauen-Freund, als Lagerfeuer-Romantiker, als Dub-Rastafari oder als Weltmusik-Exot – immer versprüht er eine Prise trockenen Humor, immer wieder erweist er sich als schräger Poet, der über einen Bergfrühschoppen genauso schwadronieren kann, wie über abgelegte Drogenlust, der sich über Ohrensausen genauso fachkundig auslässt, wie über den fahlen Charme von Havanna.
Lüül ist ein Meister der feinen Beobachtung.
Und durch die Umsetzung in charmante Songs erweist er sich tatsächlich einmal mehr als moderner Spielmann.
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